"Die Klappe halten" war wohl im Mittelalter keine böse gemeinte Zurechtweisung, ging es doch lediglich um ein Hilfegesuch die (Sitz)Klappe im Chorgestühl hoch/fest zu halten, damit diese nicht donnernd nach unten knallte und den Gottesdienst störte.
Dass es in alten Zeiten den Pilgern gestattet war ihre Notdurft auf der Empore zu verrichten - ausgenommen während der Messe - war auch nicht so einfach nachzuvollziehen. Diese und zahlreiche andere Anekdoten um das Neusser Münster ließen die Neusser Stadtgeschichte lebendig und greifbar werden. Auch das Rätsel der neun Kugeln wurde angesprochen und möglicherweise gelöst! Wer hierzu Näheres erfahren möchte, dem sei geraten sich einer Führung von Rolf Lüpertz anzuschließen.
Die Teilnehmer im Vereinsheim des Neusser Eifelvereins waren begeistert und erlebten einen kurzweiligen, mitreißenden und informativen Vortrag, gespickt mit fachmännischem Wissen um Kunst und Architektur. Sicherlich ist nicht jedem Neusser bekannt, dass das Quirinus-Münster bereits eine Basilika im architektonischen Sinne war, lange bevor es zur Basilika Minor erhoben wurde. Oder wer hat das einzigartige Tierfries am Turm schon wahrgenommen und bewusst betrachtet?
Ein weiterer heimatkundlicher Vortrag von Rolf Lüpertz ist bereits geplant und wird zu gegebener Zeit an dieser Stelle angekündigt werden.