Bei noch kühlen Temperaturen aber besten Aussichten auf herrlichstes Wanderwetter
beginnt unsere Wanderung direkt mit Rehsichtungen auf saftig grüner Wiese.
Wir durchstreifen auf dem Neanderlandsteig das Osterholz und erreichen kurze Zeit später
unseren ersten Pausenplatz.
Ein Highlight des Tages ist der wildromantische Pfad entlang der Düssel, gesäumt von
alten Kopfweiden. Unsere Stimmung ist prima und die Wege gut begehbar.
Offensichtlich ist hier ein gutes Vogelterrain, denn wir beobachten unter anderem zwei
Rotmilane, wie sie ihre Runden fliegen.
Am Ort Düssel gehen wir links vorbei, um noch einmal für eine weitere Stunde in der Natur
zu verschwinden. Dem Holzer Bach folgend stoßen wir bei Aprath auf die seit 2002
endgültig geschlossene Lungenheilklinik Wülfrath-Aprath. Einst galt sie als
Vorzeigeanstalt, um kranke Kinder und Jugendliche gesund zu pflegen. Aktuellen
Forschungen zufolge wurden jedoch die jungen Patienten in den 1950er und 60er Jahren
als medizinische Versuchspersonen missbraucht.
Wer sich näher für dieses Thema interessiert, dem empfehle ich den Zeitzeugenbericht
von WDR Aktuell, vom 23.02.2024.
Wenig später stehen wir vor der Aprather Mühle, toll saniert, mit einem schön gestalteten
Verkaufsraum. Verschiedene frische Kuchen, Heiß- und Kaltgetränke können direkt vor Ort
verzehrt werden. Sonntags gibt es Bratwurst vom Schwenkgrill.
Leider besteht derzeit noch keine Möglichkeit eine Toilette aufzusuchen. (Die Betreiber
sind dran.)
Zurück in Düssel kehren wir nach bereits 17 km in den „Kutscherstuben“ ein. Gut gestärkt
nehmen wir die letzten 10 km in Angriff.
Noch einmal rasten wir. Unter einer großen Kastanie, direkt an der evangelisch-
reformierten Kirche Schöller. Sie ist die einzige erhaltene romanische Saalkirche und
älteste Kirche im Wuppertaler Stadtgebiet.
Ab hier ist es noch ein Stündchen bis zum Ziel, dem Bahnhof in Haan-Gruiten.
Bevor wir aber glücklich geschafft in den Zug steigen, durchwandern wir noch die
historische Altstadt Gruiten mit ihren unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern.
Zum krönenden Abschluss tauchen wir unsere müden Füße nach Kneipscher Art in das
eiskalte Wasser der Düssel.
Wanderbericht (14.09.2024) von Anja Progl