Mit Harald Becker auf dem Fernwanderweg X2

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Wanderung durchs grüne Neuss von Nord nach Süd und bis Langwaden auf dem X 2 – Arnold-Mock-Weg am 23. Juni 2024

Bei bestem Wanderwetter brachen sechs gutgelaunte Wanderer trotz oder wegen einiger Widrigkeiten zu einer Erkundung der grünen Nord-Süd-Achse durch Neuss bis Langwaden mit ihrer Vielzahl von bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten auf. Die Gewässer Nordkanal, Obererft, Erft und Gillbach leiten den Weg. Ein altes, blechernes Wanderschild des Fernwanderwegs X 2, der von Kleve bis Düren führt, hängt seit Jahrzehnten an einer Platane am Bahnübergang nach Morgensternsheide. Wir folgten immer der Markierung X 2.
Wir ließen das Jröne Meerke, ehemals Kiesbaggerloch, später Freibad, heute leicht schmuddeliges Gänseparadies, hinter uns und wanderten am Nordkanal entlang. Die Geschichte dieses Bauwerks aus Napoleonischer Zeit beeindruckt. Von Neuss aus sollte der Seeverkehr nicht mehr durch die Niederlande, sondern über den neuen Kanal bis Antwerpen gehen. Er wurde nie fertig, aber noch um 1847 gab es zweimal täglich eine „Eil-Yacht“ nach Neersen und zurück. Der Fahrplan hängt an der Unterführung beim Ebert-Platz.


Sobald das bemerkenswerte Kreuzungsbauwerk des Kanals mit der Obererft, das Epanchoir, erreicht ist, wenden wir uns zur Obererft. Eine Ableitung aus der Erft, über die die Mühlen und der Stadtgraben bewässert wurden. Bis zum Kinderbauernhof geht es durch Wald, begleitet von alten Kreuzwegstationen aus Sandstein und Grabmalen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Kinderbauernhof bietet einen wunderbaren Rastplatz für alle Bedürfnisse. Dann zur Pilgerkapelle St. Cornelius aus dem 16. Jahrhundert, ursprünglich Hauskapelle der Ritter von Selikum. Die siedelte auf einem künstlichen Hügel, einer Motte, in den Erftsümpfen. Schloss Reuschenberg steht erkennbar auf dieser Motte.
Die nächste Motte kommt in den ehemaligen Sümpfen im Mündungsgebiet des Gillbachs in die Erft: Die Kyburg. Hier siedelte die Adelsfamilie Erprath seit dem 12. Jahrhundert. Man kann noch Mauerreste auf der Motte sehen, aber Zugänglichkeit und abgewetzte Hinweistafel sind ein Jammer.
Bald kamen wir zum Zisterzienserkloster in Eppinghoven mit einem beeindruckenden Tor. Es war eine Filiale von Kloster Kamp. Die heute heruntergekommene Eppinghovener Mühle gehörte zum Kloster.
Die nächste Motte finden wir, zerschnitten vom Strategischen Bahndamm, an der Grenze zu Grevenbroich: Die Helpensteiner Motte. Auch hier siedelte ein Adelsgeschlecht, heute sind noch wenige Mauerreste auf der Motte zu finden.
Der strategische Bahndamm war ein Neubauprojekt ab 1904. Er war Teil einer Bahnverbindung von Wesel bis Lothringen, wurde bald von den Militärs als Mittel für einen Zangenangriff auf Frankreich entdeckt (Schlieffenplan). Aber es funktionierte nicht, weil die Brücke bei Ahrweiler bei Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht fertig war. Die Pfeiler stehen dort noch heute in der Landschaft.
Burg Hülchrath am Wegesrand beeindruckt. Fast alles ist in Kriegen zerstört und abgerissen, nur ein Teil des Turmes ist alt. Der Rest ist 1907 großzügig restauriert worden und nennt sich seitdem Schloss. Münsterland-Tatorte werden wegen der typisch münsterländischen Atmosphäre hier gerne gedreht.
Schließlich, entlang eines schmalen Pfades am Gillbach, bis Kloster Langwaden. Es beherbergt heute noch einige Mönche und einen schönen Biergarten. Nach 17 Kilometern ist hier die Schlusseinkehr. Danach geht es noch gut einen Kilometer zur Bushaltestelle in Hülchrath. Hier ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende. Der X 2 geht weiter über Grevenbroich, Bedburg, Bergheim, ein lohnenswerter Weg.
Wanderbericht von Harald Becker

OG Neuss

Am Norfbach 18
41470 Neuss.

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Tel. 01735382315


Nächste Termine

Samstag, 06. Juli
07:53 Uhr
OG Neuss, TW - Sengbachtalsperre
Sonntag, 07. Juli
11:00 Uhr
NEU! RW - Radtour nach Hülchrath
Freitag, 12. Juli
17:00 Uhr
S - Boule - Spiel
Samstag, 13. Juli
13:30 Uhr
OG Neuss, RW - Nach Glehn

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